Finnische Regierungsbildung: RKP-Vorsitzende Anna-Maja Henriksson (l), Petteri Orpo, Basisfinnin Riikka Purra und Sari Essayah, Vorsitzende der Christdemokraten / picture alliance

Praxistest für die finnische Rechte - Entzauberung durch Verantwortung

Finnland bekommt eine neue Regierung, an der auch die rechten „Basisfinnen“ beteiligt sind. Anders als in Deutschland wird die politische Rechte in Helsinki nicht ausgeschlossen, sondern in Verantwortung genommen – und damit einem Praxistest unterzogen.

Autoreninfo

Jens Mattern (Foto Ralph Weber) berichtet als freier Journalist für deutsche Medien aus Polen.

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Orpo Petteri, ein 53-jähriger mit typisch finnisch-zurückhaltendem Auftritt, wird am Dienstag im Nationalparlament von Helsinki zum Premierminister seines Landes gewählt. Elf Wochen lang hat der Vorsitzende der konservativ-liberalen Partei „Nationale Sammlung“ (KoK) zuvor mit den drei künftigen Koalitionspartnern um ein gemeinsames Regierungsprogramm gerungen, das am vergangenen Freitag vorgestellt wurde. 

Vor allem mit Riikka Purra wurde lange verhandelt. Sie ist die Chefin der „Basisfinnen“ (PS) und maßgeblich verantwortlich für den größten Wahlerfolg in der Parteigeschichte der Rechten. Mit 46 Mandaten hat ihre Partei im April nur zwei Mandate weniger als der Wahlgewinner erzielt. Getragen wird die künftige Regierung auch von der Schwedischen Volkspartei (RKP) mit neun Sitzen im Parlament und den Christdemokraten (KD) mit fünf Sitzen. Im finnischen Parlament sitzen insgesamt 200 Abgeordnete.

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Enka Hein | Di., 20. Juni 2023 - 12:59

...hat ja schon unter Schröder begonnen.
Insbesondere die Grünen erleben gerade ihr Waterloo. Dank links gestrickter Medien wurden andere Klopfer wie AKW, Gendern, Einfall fremder Kulturen in unser Sozialsysteme immer schon tot geschwiegen.
Die AFD wollte man "stellen" aber man hat vermieden.
Und wenn, war es unfair.
Und das es in EU zum Schwenk Richtung konservativ liberal geht, wird gerne als rechtspopulistische verschrieben.
Ähnliches Geschreibsel bei Trump. Die linken machen in alter NS Manier den Gegner mundtod.
Und der Begriff "Ausländerfeindlich" ist doch eher mit dem Begriff "gesunder Menschenverstand" zu bezeichnen.
Aber halt ein populistischen linksgrünes Totschlagargument.
Und die AFD wird weiter zu legen. Und das ist gut so.
D wird es zerlegen, wenn keine rapide Kursänderung kommt wie in Finnland.
Aber Sozis richten lieber alles kaputt als zu denken.
Siehe Sozialisten ab 33, Sozialisten ab 45 DDR und jetzt die linksgrünen Sozialisten.
Für die Basisfinnen alles gute.

„Die linken machen in alter NS Manier den Gegner mundtod“
Wer die Sprachwahl der Linken insbesondere aber der Grünen beachtet, der findet frappierende Parallelen zur Sprache der Nationalsozialisten, auch geeint sind sie in ihrer absoluten Intoleranz und ihrer Verachtung des (politischen) „Gegners“: wer ihre Denke nicht teilt muß vernichtet werden. Demokratie und Freiheit sind ihre größten Feinde! Die Grünen sind die Nationalsozialisten des 21JH, sie werden Europa, falls sie nicht bald gestoppt werden, wie vor knapp 100 Jahren die Nationalsozialisten, in die Katastrophe stürzen!

"Und die AFD wird weiter zu legen."
Ja, sehe ich auch, ich befürchte aber, daß die antidemokratische linke Parteieneinheitsfront aus den tonangebenden Grünen, SPD, CDU/CSU, FDP(?) und Linke ihre Mehrheit und die Linksjustiz mißbrauchen wird, um die AfD als letzte demokratische Partei im BT verbieten zu lassen. Die Gefahr ist sonst zu groß, daß die Linksfront bei der Umsetzung ihrer Agenda scheitert!

Tomas Poth | Di., 20. Juni 2023 - 13:07

Das ist der richtige Weg, statt Ausgrenzung die Einbeziehung in die Regierungsarbeit.
In Deutschland müssen dazu die AfD, Freie und dergl. noch erheblich an Stimmen zugewinnen, denn sonst scharren sich die Altparteien wie ein Häuflein Verlorener zusammen. Und davon profitiert nur der rotgrüne Kollektivismus, die Demokratie verliert.

passieren, denn bevor man sie einbezieht, wird man sie verbieten. Es geht der linken Einheitsfront um die autoritär-faschistoiden Grünen nicht darum Demokratie zu leben, im Gegenteil, es geht ihr darum alle Gefahren die einer Umsetzung des linksgrünen Dogmas im Wege stehen zu beseitigen. Demokratie, Freiheit und Wahrheit sind die größten Feinde der Linksfront. Und genau deswegen, wird es nicht dazu kommen, daß die AfD jemals Teil einer Regierung wird.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 20. Juni 2023 - 13:46

Ein neuer Job immer schwer. Wer hat schon Praxiserfahrung in der Politik, wenn er nicht aus dem „Netzwerk“ kommt? Wie will man Politik ändern, wenn immer das gleiche Netzwerk an der Macht ist?

Nehmen wir die Regierungsbeteiligung der Grünen in unserem Land, die sogar viel Erfahrung in den Bundesländern haben. Sind die mit ihrer Politik so wahnsinnig erfolgreich? Sie wollen die CO²-Emissionen senken, so ihr Mantra, zerstören dabei jedoch die Grundlage unserer Wirtschaft. Die Energie ist so teuer, dass Unternehmen auf dem Weltmarkt nicht bestehen können, selbst mit bester Technik – und das ist erst der Anfang. Für all das Negative machen die Grünen die Vorgänger verantwortlich – und tw. haben sie recht. Was heute auf den Weg gebracht wird, zahlt sich erst in Jahren oder Jahrzehnten aus. China ist da ein Beispiel.

Warum soll man nicht einmal neuem eine Chance geben, das wird doch immer gefordert. Wenn Fortschritt zum Rückschritt wird, muss man auch zurückgehen können.

Wolfgang Borchardt | Di., 20. Juni 2023 - 14:58

Wegducken und "Brandmauern" errichten missversteht Demokratie. Aufbegehrende Schüler stellt man nicht in die Ecke, sonden bezieht sie ein. Ihre Grenzen werden ihnen dann schnell deutlich. Solange die AfD ausgegrenzt und nicht in die Verantwortung genommen wird, bleiben ihre Grenzen unsichtbar. Viele wissen, das auch die. AfD nicht für alles eine Lösung hat. Die Personaldecke ist zudem dünn. Wer hat schon den Mut, Mitglied einer verfemten Partei zu werden? Und eine Opposition, die diesen Namen verdient, wird vermisst. Grün wird noch im Untergang umarmt, auch auf die Gefahr hin, mit unterzugehen.

Ingo Frank | Di., 20. Juni 2023 - 16:14

bloß mit dem Unterschied, das es ein SPD Kanzler war, der die äußerst notwendigen Reformen auf den Weg in Deutschland brachte und das Fundament für ein 16 jähriges Verwalten der Merkelregierungen legte. Tragisch! Für das Land & die Gesellschaft.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Armin Latell | Di., 20. Juni 2023 - 19:47

die vermeintlichen Außenseiter mit in Verantwortung zu nehmen. Das wird hier in Dummland so nicht geschehen. Millionen Wählerstimmen werden geflissentlich ignoriert. Ansonsten hat der Artikel die Schlagseite, wie ich sie eben kenne, wenn es um "rechte" Parteien geht.

Ernst-Günther Konrad | Di., 20. Juni 2023 - 22:00

Die Finnen haben sich offensichtlich eine Regierung gewählt, die ähnliche Themen wie bei uns endlich gelöst haben wollen. Worin die Entzauberung bestehen soll kann ich nich aus dem Artikel herauslesen. Was ich aber lese ist, dass es offenbar vier Parteien dort gibt, die konservativ-bürgerlich-liberal irgendwie sein wollen und sich zu einer großen Koalition zusammengefunden haben. Und wenn ich mit die angekündigten Maßnahmen so durch den Kopf gehen lassen, wären das auch durchaus Lösungsansätze für unsere Probleme. Die Bürger signalisieren doch in Umfragen, sie wollen die AFD in der Regierung sehen. Nein nicht allein gerne auch mit einen offenen UNION, wenn sie denn der grünen Sekte eine klare Absage erteilt und endlich anfinge, wieder zurück zu ihren Wurzeln zu kehren. Und die Finnen sind ja nicht allein, in etlichen Ländern haben die Menschen von unkontrollierter Einwanderung, Sozialgeschenken mit ihren Steuergeldern und weiteren links-grünen Schwachsinn die Nase voll. Bravo Finnland

Albert Schultheis | Mi., 21. Juni 2023 - 00:44

"Entzauberung durch Verantwortung" - Zuallererst erleben wir gerade eben die umfassende Entzauberung der Grünen Khmer in Deutschland! In ihrem totalitären Wahn wollten sie das ganze Land einer fundamentalistischen Transformation unterziehen, kein Stein sollte mehr auf dem anderen bleiben, weder im Privatesten noch im Staat. Sie wollten alles! Sofort! Auf der Grundlage ihrer gleichgeschalteten Wissenschaft, ihrer abstrusen, gesellschaftlichen Ideologien und Phantasmagorien. Gerade zerschellen ihre irrealen Vorhaben - eines nach dem anderen - am Fels der Realität! Sogar das zentrale CO2-Narrativ wankt! Ganz anders die rechten Parteien, die gerade in viele Staaten der EU zunehmend Verantwortung übernehmen. Dort finden wir normale Bürger, die über eine substanzielle handwerkliche, industrielle oder akadem.-professionelle Ausbildung und Erfahrung verfügen. Sie werden zügig, aber frei von Panik den Weg der Erneuerung beschreiten. Nur in Deutschland kommt jedes Antidot der Vernunft zu spät!

Albert Schultheis | Mi., 21. Juni 2023 - 00:46

"Entzauberung durch Verantwortung" - Zuallererst erleben wir gerade eben die umfassende Entzauberung der Grünen Khmer in Deutschland! In ihrem totalitären Wahn wollten sie das ganze Land einer fundamentalistischen Transformation unterziehen, kein Stein sollte mehr auf dem anderen bleiben, weder im Privatesten noch im Staat. Sie wollten alles! Sofort! Auf der Grundlage ihrer gleichgeschalteten Wissenschaft, ihrer abstrusen, gesellschaftlichen Ideologien und Phantasmagorien. Gerade zerschellen ihre irrealen Vorhaben - eines nach dem anderen - am Fels der Realität! Sogar das zentrale CO2-Narrativ wankt! Ganz anders die rechten Parteien, die gerade in viele Staaten der EU zunehmend Verantwortung übernehmen. Dort finden wir normale Bürger, die über eine substanzielle handwerkliche, industrielle oder akadem.-professionelle Ausbildung und Erfahrung verfügen. Sie werden zügig, aber frei von Panik den Weg der Erneuerung beschreiten. Nur in Deutschland kommt jedes Antidot der Vernunft zu spät!

Thomas Katterfeld | Mi., 21. Juni 2023 - 12:35

Herr Mattern, ist es nicht zu früh, über Entzauberung zu sprechen?
Bleiben wir in unserem Land, in dem seit ROT/GRÜN diese "Entzauberung" stattgefunden hat mit einem ungeahnten Sozialabbau, Etablierung Deutschlands als Billiglohnland.
Und heute?
Diese Rolle haben die Grünen übernommen. Gerade gestern hat der Wirtschaftsminister Habeck hohe Energiepreise für die nächsten zwanzig Jahre prognostiziert. Haben sich die Grünen damit nicht selbst "entzaubert"?
Wie reagieren die etablierten Parteien auf diesen Sozialabbau?
Sie schweigen.
Eine Partei, die in Teilen ihrer Führungskräfte faschistoides Gedankengut pflegt, aber trotzdem im diversen Parlamenten sitzt, wird totgeschwiegen.
Ist das nicht eine klägliche Reaktion von ROT/GRÜN/GELB/SCHWARZ?
Könnte es sein, dass ihnen die Argumente gegen die Alternative fehlen?
Wie auch immer:
Diese Parteien tragen die Verantwortung dafür, dass Deutschland ein Sanierungsfall geworden ist. Und bisher wollte ihnen kein probates Gegenmittel einfallen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 22. Juni 2023 - 09:56

Verantwortung", das schreibt sich so leicht.
Hatte Finnland einen Adolf Hitler, eine NSDAP, den 2. Weltkrieg und den Holocaust?
Gibt es überhaupt Jemanden, der in der Bundesrepublik Deutschland einen "Zauber" durch die AfD sieht?
Okay, vielleicht deren Mitlgieder.
Ich glaube eher, dass der Großteil der CDU Mitglieder und Wähler kommunizierte CDU-Politik wünscht und keine evtl. "erratischen" Äußerungen wie, "Sie kennen mich, Ich habe einen Plan etc."
Man könnte auch sagen, wenn grüne Politik, dann erkennbar mit CDU-Handschrift und je nach Wahlergebnis auch führend.
Das zwar nur kleine, aber m.E. bezeichnend Ereignis Merkelscher Politik war mir die Abstimmung über die Ehe für Alle.
Ich wünsche der CDU u. anderen Parteien, Politikvertreter mit "offenem Visier".
Ich halte Habeck für so einen transparenten Politiker, auch Scholz und Lindner.
Bei Merz, Günther und Wüst hoffe ich es.
Bei der AfD kenne ich mich überhaupt nicht aus, wünsche der Partei Deeskalation, also auch ein offenes Visier