Zwei Koryphäen der deutschen Hochkultur: Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar / picture alliance

Anmerkungen zu einer endlosen Debatte - Comeback der deutschen Leitkultur?

Was ist, außer dem Grundgesetz, heute noch deutsch in einem emphatischen Sinne? Und was kommt einem alles in den Sinn, wenn wieder einmal die Begriffsleiche der „deutschen Leitkultur“ öffentlich reanimiert wird? Versuch einer kurzen Rekapitulation.

Autoreninfo

Dr. phil. Dominik Pietzcker studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Von 1996 bis 2011 in leitender Funktion in der Kommunikationsbranche tätig, u.a. für die Europäische Kommission, Bundesministerien und das Bundespräsidialamt. Seit 2012 Professur für Kommunikation an der Macromedia University of Applied Sciences, Hamburg. Seit 2015 Lehraufträge an chinesischen Universitäten.

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Dreierlei wird zumeist genannt, wenn man, egal wo auf der Welt, Menschen unterschiedlicher Bildungs- und Altersstufen nach ihren Vorstellungen zu Deutschland befragt: Autos, Bier und Adolf Hitler. Wahlweise auch Fußball, Angela Merkel und Bratwürste. Würde man, in der Vorstellungswelt wirksamer Klischees, Deutschland als Landschaft beschreiben, so bestünde es aus den bayerischen Voralpen, Schloss Neuschwanstein sowie dem Rheinufer bei Rüdesheim. Die norddeutsche Tiefebene, das Sauerland und das Elbsandsteingebirge fänden dabei ebenso wenig Berücksichtigung wie Brandenburger Kiefernwälder oder die lieblich-raue Schwäbische Alb. 

Herta Müller hingegen klingt, selbst in den Ohren der meisten Muttersprachler, irgendwie nach Zweiter Bundesliga. Und was ist mit Jürgen Habermas? Dessen Bücher, angesiedelt zwischen Unverständlichkeit und Trivialität (eine vertraute deutsche Begriffskombination), liest außerhalb von Universität und Feuilleton sowieso niemand.

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Tomas Poth | Mo., 25. März 2024 - 18:09

Nationales Selbstverständnis, das ist etwas was zu mindestens in der rotgrünen Politkultur vollkommen abstinent ist, ja geradezu exorzistisch bekämpft wird.
Das drückt sich auch in den extrem wechselnden Position hinsichtlich Waffenlieferung und Kriegszustimmung aus.
Heute noch pazifistisch morgen schon Kriegstreiber Nr. 1, wie Borderliner.

Georg Chiste | Di., 26. März 2024 - 06:02

Antwort auf von Tomas Poth

Es gibt in DE keine Leitkultur mehr, sondern eine Antikultur gegen die Familie, gegen konservative Werte, gegen konstruktives Verhalten. Kein Wunder, dass sich so viele Zugewanderte, meist mit sehr konservativen Werten, diese Antilultur nicht aneignen wollen. Viele Neuankömmlinge schauen diesem Selbsthaß wohl verwundert zu, nutzen vielfach noch schnell die Spendierfreudigkeit der irren deutschen links-grünen Träumer und fragen sich wahrscheinlich, wie lange das wohl noch gut gehen kann.

Stefan Jarzombek | Mo., 25. März 2024 - 18:29

"Auf dem Weltgipfel zur Atomenergie sagten sich 32 Mitgliedstaaten Unterstützung beim Kernkraft-Ausbau zu. Während die deutsche Energiewende bisweilen gar als abschreckendes Beispiel gilt, eröffnet sich Europa mit den AKW-Plänen sogar die Chance auf eine neue Technologieführerschaft."
Schreibt die Welt.

" Tatsächlich neigt das Land noch immer zu Extremen und ist in seiner Unberechenbarkeit Russland wesentlich ähnlicher als Frankreich.
Der Begriff der deutschen Kulturnation im emphatischen Sinne gehört unwiderruflich der Vergangenheit an."
Schreibt Cicero.

Bedarf es klärendere Worte zur Lage der Nation?

Manfred Sonntag | Mo., 25. März 2024 - 19:01

Die deutsche Kultur wurde die letzten 20 Jahre unter den Regierungen der 5 grünen Blockparteien Schritt für Schritt entkernt und ein Blockwartsystem mit eindeutigem Hang zum Denunziantentum installiert. Ziel ist ganz offensichtlich die komplette Zerstörung aller Wurzeln der europäischen und deutschen Gesellschaften. Es wurde und wird eine "Kulturrevolution" nach maoistischem Vorbild durchgezogen. Dazu kommt heute die Zerstörungswut des Establishments welches die Grundlagen für den ehemaligen Wohlstand Deutschlands in großem Stil ruiniert. Das Ergebnis wird ein Faschismus sein welcher keiner sein will. Man kann es auch Neofeudalismus mit modernen Unterdrückungsmechanismen, Stalinismus oder eben Maoismus nennen. Im Ergebnis sollen dann die Menschen wie 1789 oder 1800 leben. Die Parteiprogramme der 5 Grünen Blockparteien geben exzellente, aber verklausulierte Auskunft über deren Ziele.

seinen eigenen Beitrag so schnell und so umfänglich zu disqualifizieren.

Links neben der AfD beginnt also der grüne Faschismus!

Klingt wie 1933, als "gute Deutsche" wussten, dass alle Demokraten im Grunde Bolschewiki seien.

Das Deutschland, das Ihnen wohl so vorschwebt, braucht vermutlich keine Leitkultur, sondern zahlreiche Lager und Gefängnisse für politische Gefangene. Falls Wannsee 2.0 nicht ausreicht, "aufzuräumen".

Karl-Heinz Weiß | Mo., 25. März 2024 - 19:41

Man glaubt es kaum: auch bei diesem Thema dominiert beim Autor die westdeutsche Erfahrungswelt. 40 Jahre lang gab es aber zwei "Sichten" auf "Deutschland", und ab 1989 hätte Gelegenheit bestanden, den Kern der deutschen Kultur zu definieren. Ein "blühender Landschaftsplaner" und eine DDR-sozialisierte Kanzlerin haben das Thema ignoriert. Die Folgen werden aktuell bei drei Landtagswahlen zu besichtigen sein.

Ab 1989 bestand die Chance, ja, die notwendige PFLICHT, den Kern der deutschen Kultur und damit das Selbstbewußtsein a l l e r Deutschen neu zu bestimmen. Aber dies unterblieb völlig!
Weder wurde über die gemeinsamen Werte u. das bleibende kulturelle Erbe nachgedacht, noch wurde eine neue Verfassung erarbeitet.
Alles drehte sich nur um Geld u. Wirtschaft.
Der Solidaritätszuschlag auf die Steuern war das Einzige, was zählte.
Eine rege Diskussion über geistig-moralische Leitlinien für die Zukunft
erfolgte nicht.
Linke u. vor allem (!) GRÜNE sprangen eilfertig in dieses gähnende Vakuum hinein u. füllten es mit ihren Themen, und CDU, SPD u. FDP, die einstigen Stützen der alten Republik, hielten sie nicht auf, sondern rannten hinter!
Unter der in der DDR sozialisierten Merkel, die von sich aus zum Thema "Leitkultur" n i c h t s beizutragen hatte, rutschte die Republik immer mehr nach Links-Grün bzw. in die Beliebigkeit hinein. Die katastrophalen Folgen dieses Versagens baden wir nun aus.

Markus Michaelis | Mo., 25. März 2024 - 21:54

Ich hoffe, es ist ok, wenn ich das (aus meiner Sicht weitgehend zustimmend) scharf kommentiere: ich sehe es auch so, dass Deutschland ein "romantisches" Politik- und Gesellschaftverständnis hat. Man kämpft immer für höchste, absolute Ideale. Volk und Vaterland wurden einfach durch Klima und andere höchste Werte ersetzt, aber grundlegende Muster haben sich dabei wenig geändert. Das muss auch nicht schlecht sein, hatte aber, wie der Artikel sagt, auch schon fatale Folgen. Die linke Jugend folgt in vielem nicht so anderen Mustern wie rechte Großväter - Leitkulturen, (die es immer gibt) bauen sich auch auf solche Konstanten auf. (Deutsche) Weltoffenheit ist auch absolut und mehr als Ansage an die Welt zu verstehen, dass man erwartet, dass diese dem deutschen Weltbild folgt. Auf der anderen Seite bedeutet die Massenmigtration tatsächlich einen Bruch mit unbekannten Veränderungen, weil es global doch mehr Vielfalt gibt, als in den Konstanten der deutschen Romantik.

Albert Schultheis | Mo., 25. März 2024 - 22:05

Sie fragen:
"Was ist, außer dem Grundgesetz, heute noch deutsch in einem emphatischen Sinne?" - Ist die Frage sarkastisch gemeint? Emphatisch? Das kann nicht Ihr Ernst sein! Das einzige was hier noch "emphatisch" über unser Land abgesondert wird - wenn man mal von diesen pink-bedressten Fußball-Idioten absieht - kommt von Robert Habeck: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ Den Mann hat dieses Volk zum deutschen Wirtschafts-/Energieminister gewählt mit der Folge, dass die Wirtschaft abkackt, Licht und Heizung ausgehen. Oder "Deutschland, Du mieses Stück Scheiße" und "Deutschland verrecke" skandiert auf einer AntiFa-Demo bei der auch unsere Kulturstaatsministerin mitmarschierte.
Das Grundgesetz - einst leuchtendes Vorbild für viele Gastarbeiter - ist heute "ein Stück faul' Holz"! Genauso die Fahne, die Hymne, das Volk, die Heimat, ... alter Plunder, weg damit! Ein Land ohne Kultur ist tot.

Helmut Bachmann | Mo., 25. März 2024 - 22:06

„Der Begriff der deutschen Kulturnation … gehört unwiderruflich der Vergangenheit an.“. Quark. Was soll uns das sagen? Leute, die nicht in einer Intellektuellenblase leben wissen größtenteils, was mit deutscher Kultur gemeint ist. Da geht es um Sprache und andere Gepflogenheiten des Alltags, die sich nunmal hier entwickelt haben, natürlich auch im Austausch. Da ist Nichts einfach so nach 45 vom Himmel gefallen und auch nicht erst von Goethe erfunden. Es geht auch, aber nicht nur um Politik, Kunst oder Philosophie! Schließlich: Gibt es keine deutsche Kultur, gibt es auch keine dänische, keine polnische, keine französische. Einfache Logik. Typisch deutsch seit 100 Jahren: man will sich auflösen und die anderen Europäer gleich mit. Und wenn man keine Kultur mehr hat, dann kann man auch arabisiert werden? Is ja eh alles egal? Nein, auch wir haben ein Recht auf unsere Art zu leben in unserem Land. Und ja, wir haben eine Art. Und nein, dass ist nicht beliebig dehnbar.

Naumanna | Mo., 25. März 2024 - 23:18

Ganz interessante Analyse. Aber ich möchte widersprechen : Deutschland war in der Vergangenheit geprägt von vielem Nachahnenswertem - in der Musik wohl keineswegs Wagner, sondern Beethoven- auch Bach Schumann Schubert etc - in der Politik das HRR ein lockeres Staatengebilde was sehr lange funktioniert hat - Literatur Goethe Schiller Heine usw - der deutsche Wald - schon früh durch Förster geschützt, was heute in Sachen Klimaschutz besonders erwähnenswert wäre - der deutsche Wald gehört ganz sicher zur Leitkultur - die Mörchebsamnlung der Gebrüder Grimm - unschätzbares Kulturgut - dunkle und helle Romantik (Hölderlin Eichendorff etc)- die wunderbare Vermischung von Realität und Phantasie - die Wiederentdeckung Shakespeares - der Widerstand gegen Napoleon (Preussen)- die Volkslieder - Ännchen von Tharau, hoch auf dem gelben Wagen - unzählige Volklieder - die Deutschen werden eine Renaissance machen irgendwann und anknüpfen an das 18.-19. Jahrhundert - da sind unschätzbare Schötze zu heb

Volker Naumann | Di., 26. März 2024 - 15:24

Antwort auf von Naumanna

Vielleicht wählt sich der Autor besser ein "neues Volk", das Geschlecht kann
man sich (unter wievielen eigentlich aktuell?) ja auch frei wählen.

Wohin soll die Reise nur noch hingehen, wenn nicht bald ein deutliches
Zeichen dagegen gesetzt wird durch z.B die kommenden Wahlen.

MfG

Wolfgang Borchardt | Di., 26. März 2024 - 08:46

bringt ein Teil der Migrantensicher mit. Aber ein großer Teil lebt in Parallelwelten, ein anderer hat den Antisemitismus mitgebracht, während der Beitrag postuliert, dass Judenhass unter Deutschen zum Ausbruch gekommen wäre, was wohl die linken Aktivisten in den Hochschulen zutrifft. Oppurtunismus und Denunziantentum sind dagegen in DE latent vorhanden und werden von Regierungen geschickt genutzt. So sind in DE Dinge möglich, die Andersdenkende abseits des goutierten Mainstreams so unter Druck setzen, dass etwas amderes als oppurtun zu sein mindestens die Karriere gefährdet. Unsere Nachbarn sind möglicherweise weniger verführbar

Urban Will | Di., 26. März 2024 - 09:08

der Autor nennt dann auch den mM nach Hauptgrund für dessen Entstehung: „tiefsitzende Verunsicherung“.
Wohl in keinem anderen Land käme man auf die Idee, einen solchen Begriff „erfinden“ zu müssen. Ersetzt man ihn durch „prägende Eigenschaften“, dann käme man im Falle D wohl auf viele, aber die prägendste: eine schon fast pathologisch zu nennende Untertänigkeit.
Immer wieder bog und biegt dieses Land falsch ab und nie – mit wenigen Ausnahmen, die eindrucksvollste die 89er Revolution – war es in der Lage, in die Spur der Vernunft zurückzukehren, bevor der Abgrund kam.
Ja, wir sind Frankreich sehr unähnlich, aber auch Russland, wo die Unterdrückung immer wieder aktiv von oben gesteuert werden muss, während bei uns große Teile des Volkes und v.a. die Medien sich freiwillig unterwerfen.
Das ist mM nach die große Crux und eine Konstante in unserer Geschichte.
Kritik, Streit, Diskussionen, vom Mainstream abweichen: nicht geduldet, sofort der Schrei nach Verboten und Ausschluss.
Traurig.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 26. März 2024 - 09:38

Artikel, da ich Germanistik studierte, jedoch, wie ich immer mehr feststellte, als ein bisschen Aussenstehende, wenn man Ost/pr(e)ussen so verstehen will und das sollte man.
Lange habe ich überlegt, wieso mir die polnische Sprache fremd und die deutsche so vertraut, bis ich theste, dass die deutsche Kultur sehr stark von ihren Unterworfenen, den Prussen geprägt wurde, auch sprachlich, während durch die deutsche Kolonisation des Ostens Polen eher zu slawischen Einflüssen abgedrängt wurde?
Deshalb lasse ich einmal den Kulturbegriff für Deutschland etwas ausserhalb, denn was ich gut fand, muss nicht deutsch gewesen sein.
Aber genau deshalb möchte ich der Bundesrepublik formalistische Ansätze und Betrachtungsweisen ersparen. Ich vermute für Deutschland starke europäische Einflüsse, Zauberisches und Heimeliges, da die "Germanen" mir ortsfest scheinen; deshalb die Vorbehalte gegen Migration.
Ich habe es nicht gelesen, aber vlt. bringt Sie das Buch meines Bruders weiter "Der Aventiure meine"?

Walter Bühler | Di., 26. März 2024 - 09:41

Dr. Pietzger ist heute Professor für Kommunikation an der "Macromedia University of Applied Sciences". Dort werden die "sciences" Medien, Management, Design und Psychologie gelehrt. Von seriöser klassischer Wissenschaft keine Spur.

Wikipedia: Herr Pietzger war "bis 2011 in leitender Funktion in der "Kommunikationsbranche" tätig, u.a. für die EU-Kommission, für Bundesministerien und für das Bundespräsidialamt.

Er hat demnach als "Politikberater" (bzw. Werbetexter?) die Politik mitgestaltet, deren Resultate wir heute alle ausbaden müssen.
---
Herrn Pietzger ist daher für mich kein Experte in Sachen Kultur, zumal er - wie viele Medienschaffende - Kultur letztlich nur aus der modernen "Fack-ju-Göte"-Perspektive betrachten kann.

Dieses Verständnis von Kultur bleibt wohl gleich, wenn er sich am Ende seines Artikels statt mit einer deutscher mit einer europäischen Leitkultur identifizieren und sich damit als "Kosmopoliten" (=Weltbürger) inszenieren will.

Si tacuisses, philosophus mansisses.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 26. März 2024 - 10:07

Frage, was sind oder waren Prussen?
Da ich Kant als einen solchen vermute, halte ich sie für noch ortsfester als Germanen, Kant liess die Welt zu sich kommen, aber aufgrund ihrer immer noch andauernden Fremde - den Begriff Diaspora möchte ich Anderen lassen -, die und der sie sich aber je "anverwandelten", weil sie ALLE liebten, vielleicht für immer nicht zu greifen, aber überall zu finden, wenn man sehen, hören und fühlen kann.
Natürlich bitte ich Russland(ff), Polen und die Balten (Skandinavier) um ein, wie auch immer mögliches, Pr(e)ussen und sei es als Noch-Nicht-Land, Ein-Ort-Irgen, bzw. sich gebendes, "Eiland", jedenfalls nicht in der NATO ff..
Die UN lässt man besser in den USA, die Bundesrepublik Deutschland schon als starke Kulturnation, Prussen ein bisschen, wie Tolkien sich die Elben(#Skandinavier oder #Balten) vorstellte oder erinnerte, singend, webend, g(e)leitend?
Die Polen lägen dazwischen und es würde sehr lange dauern, aber Zeit ficht diese "Völker" eventuell nicht an?

Die Deutschen sind "standfester" als andere Menschengruppen? Sie stehen fester zu ihren Sitten und Bedürfnissen, sind in diesen aber freier und selbsttätiger als Andere?
Es sind IHRE, nicht die eines Gottes, Kaisers oder Tribun.
Deshalb mag ich sie eigentlich.
Fragen sie nach Gott?
Eigentlich nicht, aber wenn sie auf einen treffen, fragen sie ihn* vielleicht nach dem Weg.
Sie sind ordentlich, denn als die Lipper zur bürgerlichen Revolution wollten, sollen sie Fahrscheine gelöst haben, bzw. diese überhaupt verpasst haben?
Da irrte Heine, Deutsche haben sich auf plattem Boden entwickelt, sie ehren Boden als Herkommen und Weitergehen, sie sind eventuell nämlich einer "immanenten Transzendenz" zugetan und glauben nicht wirklich an Wolkenschlösser oder himmlische Paradiese.
Sogesehen ist der Faschismus in Deutschland kein Vertun gewesen.
Deshalb finde ich die Debatten so wichtig, damit man über sich selbst informierter ist, nicht um die anderen zu dämonisieren oder auszugrenzen.
RESPECT

Bernhard Jasper | Di., 26. März 2024 - 10:24

Die Welt scheint aus den Fugen. Ortlos und zeitlos sucht der Mensch in einer globalisierten Welt nach Orientierung, denn auch die Koordinaten in einer komplexen Um-Welt scheinen unberechenbar geworden zu sein.

In dieser geschichtlichen Situation tauchen, was aufgeklärte Bürger(innen) längst als überholt betrachtet hatten, Begriffe wie Ethnopluralismus, Rassenwahn, Blutsbindung und Separatismus wieder auf. Die Faschisten sind wieder unter uns. Nicht die alten Karikaturen, sondern die gegenwärtigen Antidemokraten- alles das ist wieder da. Geschichtliche Lernprozesse scheinen nicht gegriffen zu haben.

Nach Auschwitz kann es keine deutsche „Leitkultur“ mehr geben. Auschwitz bleibt ein mahnendes Symbol für einen geschichtlich beispiellosen Verwaltungsmassenmord.

Bernhard Jasper | Di., 26. März 2024 - 11:10

Wenn man Europa als Kuturbegriff fasst und die verschiedenen nebeneinander existierenden Lebensformen auch kein einheitliches Bild ergeben, so hat Europa doch einen gemeinsamen Überbau. In der Kunst würde man von „Erhabenheit“ sprechen.

Die Idee der Natur, die Idee der Vernunft, die Idee der Wissenschaft, die Idee der Freiheit und die Idee des Zweifelns- all das ist europäische Leitkultur. Diese Kultur steht für Aufklärung, Demokratie, sowie Bürger- und Menschenrechte. Sie ist aus einer Vielzahl von Elementen, mit mehreren geschichtlichen Ebenen und Wechselwirkungen konstruiert. Es ist das Haus Europa.

Theodor Lanck | Di., 26. März 2024 - 11:28

Leitkultur meint nicht deutsche Vormachtstellung, sondern An-Leitung zur Integration, nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet. Und gerade weil wir erheblichen Bildungsdefizite angehäuft haben, ist eine neue Wertschätzung der hiesigen Kultur nötig.

Naumanna | Di., 26. März 2024 - 12:25

Ich bin Cosmopolit und trotzdem bekenne ich mich zur deutschen Kultur. Ich mag aber auch sehr viele andere Kulturen, das eine schließt das andere nicht aus. Der Autor schaut durch eine seltsame Brille der Political Correctness ... Für mich snd Beethoven, Schubert Schumann, Bach Mendelssohn Brahms etc deutsch. Wagner? Kaum. Der Widerstand gegen Napoleon ist deutsch, zumindest preußisch ... die Märchensammlung der Gebrüder Grimm, die unzähligen Volkslieder ... der deutsche Wald ... Klimaschutz schon durch die Förster des 18. Jahrhunderts. Die dunkel und helle Romantik - Hölderlin Eichendorff usw. Das HRR - ein Hunderte von Jahren funktionierendes Staatengebilde ohne Zentralgewalt. Den Faschismus würde ich nicht als typisch deutsch bezeichnen, obwohl er leider auch in Deutschland existiert hat. Das darf nie vergessen oder gar abgehakt werden. Zum Glück gab es auch den Widerstand dagegen ... Die deutschen Ingenieure, Wissenschaft Technik ... dem deutschen Ingenieur ist nichts zu schwör ..

Naumanna | Di., 26. März 2024 - 12:59

Als ich Menschen verschiedener Kulturen danach gefragt habe, was sie als typisch deutsch bezeichnen würden, erwähnten sie weder Bier noch Autos, jedenfalls nicht im ersten Moment. Sie kamen auf die deutsche METAPHYSIK zu sprechen, Was immer das bedeuten mag. "Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält" (Faust, Goethe) Forscherdrang, Entdeckerdrang, Lust an Erkenntnis - das ist typisch deutsch.

Walter Bühler | Di., 26. März 2024 - 16:22

Antwort auf von Naumanna

"Forscherdrang, Entdeckerdrang, Lust an Erkenntnis ..." - genau daran mangelt es aber leider in den heutigen deutschen Schulen und Universitäten. Ob sich das je wieder ändern lässt?

Hans Süßenguth-Großmann | Di., 26. März 2024 - 13:41

an der weit verbreiteten pädagogischen Haltung vieler Journalisten. Die Massenmigration wird als quasi natürliches Ereignis gesehen und dem aufmüpfigen " Bio" Deutschen wird mit geteilt, dass er dabei sowieso nicht viel zu verlieren hat. Wenn er dann noch quengelt wird AH aus dem Besenschrank rausgeholt und die Botschaft ist, in die Ecke stellen und schämen. Was wirklich übersehen wird ist, dass der Nationalstaat die Grundlage der Demokratie ist die langsam und sicher geschliffen wird. Wir sind für das Glück der Welt nur in unserem Rahmen und Möglichkeiten zuständig und nicht wie die Grünen, in deutscher Hybris, meinen grenzenlos.

Naumanna | Di., 26. März 2024 - 14:56

In den Kommentaren klang an, dass sie eine Debatte zur deutschen Kultur schmerzlich vermisst haben in der Vergangenheit. Es ging immer nur um GELD UND WIRTSCHAFT. Das ist wahr und es ist ein Trauerspiel. Mir ist auch aufgefallen, dass es in allen Diskussionen - sei es in den Verbänden oder auf Kongressen usw. - immer nur um die finanziellen Dinge geht. Wer verdient was warum, wie kann ich wo mehr Geld für meine Produkte bekommen usw. (auch die Kulturprodukte) Natürlich ist OHNE MOOS NIX LOS - aber "der Mensch lebt nicht vom Brot allein" - inhaltliche Debatten finden leider nirgendwo statt (höchstens politische, das ist dann aber Propaganda und kein Inhalt) Menschen aus den verschiedensten Ländern kommen mit einer hohen Erwartungshaltung an die deutsche Kultur zu uns. Sie werden dann enttäuscht und suchen vergeblich nach deutscher METAPHYSIK z.B. in den Theatern. Welch ein Abstieg z.B. von den Liedern eines Reinhard Mey (Mann aus Allemania) und den Unbedarftheiten einer Helene Fischer

Ronald Lehmann | Di., 26. März 2024 - 15:11

Aber menschliche Götter haben ein
Kommunikations-Problem

da die Kommunikation durch den weiten Weg meist gestört ist & so manches leider
nicht richtig mehr dargestellt wurde

Bei Boden-Kontakt funktioniert alles besser
weil man da Augen-Kontakt hat
& man interagieren kann😉

Jedenfalls sollte die
LAST der VERANTWORTUNG/BÜRDE
lieber auf die Schultern VIELER verteilt werden

damit die LAST wie Verantwortung den EINZELNEN nicht erdrückt

nach der DEVISE
EINER TRAGE DES ANDEREN LAST

Jedoch haben die sogenannten ELITEN NICHT Begriffen

nur weil man sich einfach
der VERANTWORTUNG drückt, erledigt
ist das PROBLEM nicht aus der Welt geschaffen

Gestern Abend einen lehrreichen Spruch von Charly Chaplin gelesen:

"MACHT brauchst du nur,
wenn Du etwas BÖSES vor hast.
Für alles andere reicht LIEBE,
um es zu erledigen"

JA, unsere Ahnen hatten auch ohne WEB & Handy Weisheit im Herzen

& WEISHEIT wie LIEBE
ist leider keine ANSTEIGENDE KURVE
in d Evolution des M.

sondern muss von jeden SELBST
erbracht werden

Hans Süßenguth-Großmann | Di., 26. März 2024 - 16:26

an der weit verbreiteten pädagogischen Haltung vieler Journalisten. Die Massenmigration wird als quasi natürliches Ereignis gesehen und dem aufmüpfigen " Bio" Deutschen wird mit geteilt, dass er dabei sowieso nicht viel zu verlieren hat. Wenn er dann noch quengelt wird AH aus dem Besenschrank rausgeholt und die Botschaft ist: in die Ecke stellen und schämen. Was wirklich übersehen wird ist, dass der Nationalstaat die Grundlage der Demokratie ist, die langsam und sicher geschliffen wird. Wir sind für das Glück der Welt nur in unserem Rahmen und Möglichkeiten zuständig und nicht wie die Grünen, in deutscher Hybris, meinen grenzenlos verpflichtet.